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1 - Factsheet Steinbruch und Resolution des Ortschaftsrats Rielingshausen zur geplanten Steinbrucherweiterung
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Factsheet Steinbruch und Resolution des Ortschaftsrats Rielingshausen zur geplanten Steinbrucherweiterung

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2 - "Rielingshausen ist der letzte Steinbruch vor den Toren Stuttgarts"
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Vertreter der Fa. Klöpfer behaupten gerne Rielingshausen sei "der letzte Steinbruch vor den Toren Stuttgarts" - zuletzt beim Treffen mit NABU und Marbacher Zeitung am 08.09.2020, nachzulesen in der Marbacher Zeitung.

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Fakt ist: In einem Radius von 22km um den Stuttgarter Hauptbahnhof (S21) befinden sich gleich 6 weitere Steinbrüche (Quelle: Güteschutz Naturstein Baden-Württemberg e.V.). Zum Beispiel beträgt die Fahrstrecke vom Steinbruch Markgröningen zum Hauptbahnhof 21km, von Rielingshausen mindestens 28km.

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3 - "Nur die Bürgerinitiative ist gegen die Steinbrucherweiterung"
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Fakt ist: Auch Ortschafts- und Gemeinderat, die bei der letzten großen Erweiterung 2002 noch zugestimmt hatten, lehnen eine erneute Erweiterung einstimmig ab.

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4 - "Die Fa. Klöpfer hat schon immer zugesagt, 350m Abstand zur bestehenden und geplanten Wohnbebauung einzuhalten"
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Das behauptete Hr. Sombrutzki, verantwortlich für Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Fa. Klöpfer, z.B. am 08.09.2020 in Gegenwart von Hr. von Schaewen (Marbacher Zeitung) sowie Fr. Preuß und Hr. Dr. Ruge vom NABU.

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Fakt ist: Die Fa. Klöpfer hat zunächst jede Aussage zu Abständen zur Wohnbebauung abgelehnt. Beim Ausspracheabend am 23.10.2017 in der Gemeindehalle Rielingshausen ließen die Vertreter der Fa. Klöpfer entsprechende Fragen vor mehr als 300 anwesenden Rielingshäusern unbeantwortet.

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In der Marbacher Zeitung wurde 4 Wochen später eine Planung mit 220m Abstand zur Wohnbebauung veröffentlicht.

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Die 350m wurden von der Fa. Klöpfer in einem Schreiben an den Marbacher Gemeinderat ins Spiel gebracht:

"Bei einer möglichen Erweiterung erfol­ge keine Verringerung des bestehenden Ab­standes von 350 Metern zur aktuellen Wohnbebauung. Eben diesen Abstand stre­be man auch für die potenzielle Wohnbau­fläche am südlichen Ortsrand an." (Quelle: Marbacher Zeitung vom 25.11.2017 - leider nicht online verfügbar).

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Bei den Vor-Ort-Terminen mit den Fraktionen des Verband Region Stuttgart wurden diese Aussagen zwar wiederholt, allerdings steht in der von der Fa. Klöpfer gezeigten Präsentation "Keine Verringerung des bestehenden Abstands von 350m zur aktuellen Wohnbebauung von Klöpfer angestrebt". Von dem geplanten Neubaugebiet westlich der Kirchberger Straße ist keine Rede. (Die Präsentation liegt der Bürgerinitiative vor.)

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Darüber hinaus werden in der gezeigten Karte die 350m weder zur bestehenden noch zur geplanten Bebauung eingehalten. D.h. es wurde zwar von 350m gesprochen, den Entscheidungsträgen wurden aber davon abweichende Pläne gezeigt. Es geht dabei auch nicht um ein paar Ungenauigkeiten, sondern um eine systematische Abweichung von 30-40m auf einer Länge von ca. 410m - immerhin eine Fläche von ca.1,4ha (entspricht 2 Fußballfeldern).

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Auch am 08.09.2020 wurde diese Karte wieder herumgezeigt. Eine Anpassung der Planung auf 350m zur bestehenden und geplanten Wohnbebauung hat Hr. Sombrutzki abgelehnt.

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Übrigens kaum zu glauben: es gibt keinen vorgeschriebenen Mindestabstand für einen Steinbruch zu einem Wohngebiet. Bei Windkraftanlagen wird dagegen über 1000m diskutiert ...

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Update 30.03.2022:

Die Regionalversammlung Verband Region Stuttgart hat in ihrer Sitzung am 30.03.2022 die Offenlage der Änderung des Regionalplanes beschlossen. Im zugehörigen Entwurf Änderung Raumnutzungskarte ist ein Abstand größer 220m zur Wohnbebauung erkennbar. Der genauer Abstand lässt sich jedoch aufgrund des ungeeigneten Maßstabs der Karte nicht ermitteln.

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Update 21.07.2022:

In einer Sitzungsvorlage für den Gemeinderat von Kirchberg an der Murr ist auf der letzten Seite eine Karte der Fa. Klöpfer enthalten, in der die angestrebte Erweiterung korrekt eingezeichnet ist (in Blau, "Erweiterung Pfaffenäcker").

Fast 5 Jahre nach der ersten Informationsveranstaltung in der Rielingshäuser Gemeidehalle.

 

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5 - "Die Bürgerinitiative möchte den Steinbruch schließen"
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Auch diese Behauptung wird von Vertretern der Fa. Klöpfer verbreitet, z.B. beim Treffen mit NABU und Marbacher Zeitung am 08.09.2020.

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Fakt ist: Das Ziel der Bürgerinitiative ist die erneute Erweiterung des Steinbruchs zu verhindern. Die bereits genehmigten Flächen werden noch schätzungsweise 8-10 Jahre Rohstoffe liefern. Nach dem Abbau wird das Auffüllen mindestens weitere 10-20 Jahre in Anspruch nehmen. Von einer Schließung kann für die nächsten 20-30 Jahre also keine Rede sein.

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6 - "Die Bürgerinitiative - das sind hauptsächlich Anwohner aus dem Neubaugebiet östlich der Kirchberger Straße"
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Fakt ist: Die Bürgerinitiative hat über 400 Mitglieder. Viele wohnen im alten Ortskern, der schon lange unter den Belastungen leidet, andere nördlich der Hauptstraße usw. Auch in Erdmannhausen und Kirchberg gibt es Mitglieder. Wer's nicht glaubt, darf sich bei der nächsten öffentlichen BI-Versammlung davon überzeugen.

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7 - "Nachhaltig & systemrelevant"
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Unter dieser Überschrift erschien am 27.05.2020 eine Anzeige der Klöpfer-Gruppe in der Marbacher Zeitung.

Darin ist zu lesen: "Statistisch verbraucht jeder von uns stündlich über 1 Kilogramm mineralischer Rohstoffe. Das sind für ganz Baden-Württemberg im Jahr ca. 100 Millionen Tonnen." und "Wenn ein Standort wie Rielingshausen jetzt ausfallen würde, dann hätte das unmittelbare Konsequenzen, nicht nur auf so manches dringende Bauvorhaben."

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Fakt ist: Der Abbau nicht nachwachsender Rohstoffe ist per Definition nicht nachhaltig, da die natürliche Regenerationsfähigkeit nicht gegeben ist.

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In Rielingshausen werden pro Jahr ca. 720.000 Tonnen abgebaut (Quelle: Staubimmissions-Gutachten zur Verlegung des stationären Vorbrechers vom 07.03.2019, vorgelegt von der Firma Klöpfer) - das sind gerade mal 0,65% der Gesamtmenge. Selbst bezogen auf die Region Stuttgart, statt ganz Baden-Württemberg, handelt es sich nur um 1,76% der Gesamtmenge.

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Deutschland ist Netto-Exporteur von Steinen und Erden. Man müsste den Export lediglich um 2% reduzieren um auf den Steinbruch in Rielingshausen ganz verzichten zu können (Quelle: Deutschland – Rohstoffsituation 2017, S. 21 und 24).

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Zudem verfügt der Steinbruch noch über große, bereits genehmigte Flächen und wird noch für viele Jahre Rohstoffe liefern können.

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8 - "Die Bürgerinitiative ist unsachlich und betreibt Stimmungsmache"
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In einem Leserbrief an die Marbacher Zeitung vom 22.09.2020 wird moniert, dass die Bürgerinitiative Videos der Staubentwicklung veröffentlicht, dabei Vergleiche mit einem isländischen Geysir zieht und Erdbeben als Argument verwendet.

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Fakt ist: Die Fotos und Videos sind echt, unverändert und es gibt noch viel mehr davon. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und ist anschaulicher als ein theoretisch ermittelter Staubwert aus einer Modellrechnung.

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Gleiches gilt für die Erschütterungen durch Sprengungen, die in ihren spürbaren Auswirkungen mit Erdbeben bis Stärke 5 der Richterskala vergleichbar sind (Quelle: Wikipedia, Einteilung der Skalenwerte und Erdbebenauswirkungen).

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9 - "Pro Tag fahren ca. 120 LKW in den Steinbruch und wieder hinaus"
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Die Fa. Klöpfer hat bei mehreren Vor-Ort-Terminen mit Vertretern der Region Stuttgart mitgeteilt, dass pro Tag ca. 120 LKW in den Steinbruch und wieder hinaus fahren, in Summe also ca. 240 Fahrbewegungen pro Tag stattfinden und darüber hinaus Leerfahrten weitestgehend vermieden würden.

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Fakt ist: Die Bürgerinitiative hat an drei Tagen im Juli und September 2018 Zählungen durchgeführt. Am ersten Termin wurden 475 Fahrten gezählt, am zweiten 438 und am dritten 468 - im Durchschnitt über 460 Fahrten pro Tag.

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Fast 50% der Fahrten waren Leerfahrten, d.h. die LKW holen entweder Steine oder bringen Material zum Auffüllen, Kombinationen sind selten.

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10 - Zusage von Hr. Klöpfer aus dem Jahr 2007, dass es keine Erweiterung mehr Richtung Rielingshausen geben wird

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Auszug aus dem Protokoll des Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT)​ vom 19. Juli 2007, Seite 5:

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Ortschaftsrat Orthwein findet die Vorgehensweise nicht in Ordnung. Er stimmt jedoch den Argumenten und Anregungen von Ortschaftsrat Biesinger und Ortschaftsrat Läpple zu.

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Herr Orthwein fragt bei Herrn Klöpfer nach, wann die nächste Steinbrucherweiterung ansteht.

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Herr Klöpfer sagt definitiv zu, dass es keine Erweiterung mehr Richtung Rielingshausen geben wird.

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